Schmerz

Was willst du von mir? Was willst du mir sagen?

 Genauso ruft der Schmerz um Beachtung und um Aufmerksamkeit. Genau diese Fragen haben wir zu stellen. Das Leben ist sehr intelligent. Immer wenn es uns etwas zu sagen hat, dann muss es sich auf einer gewissen Art und Weise bemerkbar machen. Interessanterweise hören wir auf negative Zeichen besser als auf gute Zeichen. Diese nehmen wir meistens als selbstverständlich hin, oder wir haben bereits Angst, dass sich das Gute bald wieder verabschiedet aus unserem Leben. 

Wir sollten uns in Aufmerksamkeit üben und das Gute wie das Schlechte beachten. Wie können wir das tun? Indem wir in uns hineinhorchen, indem wir uns wahrnehmen, indem wir uns fühlen, indem wir uns mit uns selbst beschäftigen. Ganz kleine Kinder machen das noch, sie machen sich bemerkbar, indem sie schreien, weinen oder Wutausbrüche zeigen. Das wird ihnen aber schnell abtrainiert. Sie lernen sich zu beherrschen, sie lernen spätestens im Kindergarten, dass sich das nicht gehört. Aber vor allem lernen sie, ihre Gefühle zu unterdrücken. 

Jetzt ist der Schmerz da! Und zwar so laut, dass er nicht mehr zu überhören ist.

Unser Muster ist aber Unterdrückung. Also greifen wir zum Schmerzmittel, dieses soll Linderung schaffen. Das ist so, als würden wir, wenn im Auto eine rote Lampe aufleuchtet, diese ignorieren, indem wir es einfach zukleben. Also sehen wir es nicht mehr, damit ist die Sache doch erledigt. Oder doch nicht? Auf jeden Fall so lange, bis wir mit einem Motorschaden irgendwo stranden und abgeschleppt werden müssen.

Was meinst du, was du mit deinem Schmerzmittel einwerfen tust?  Die Ursache wird so lange ausgeblendet, bis du abgeholt werden musst.

Ist es da nicht viel besser den Schmerz Beachtung zu schenken und ihn zu fragen: Was willst du mir sagen? Was willst du mir zeigen? Wenn wir in die Stille gehen und dem Schmerz die volle Aufmerksamkeit schenken (ja du musst ihn ertragen…5 Minuten, 10 Minuten, du bekommst garantiert eine ehrliche Antwort von deinem Schmerz). Dann darfst du zum Mittel greifen, wenn du es gar nicht anders aushaltest. Jedoch kümmere dich achtsam um die Ursache deines Schmerzes. Nicht selten steckt eine psycho-emotionale Ursache dahinter.

Denn die Seele sagt zum Körper: „Geh du vor, auf mich hören sie ja nicht!“

 

Du tust gut daran, dich frühzeitig um dein körperliches oder seelisches/psychisches Unwohlsein zu kümmern, bevor es zu einem sehr lauten Schmerz kommt. Scheue dich nicht auch seelische Hilfe zu holen. Denn wenn dein Computer streikt, wirst du auch nicht nur das Gehäuse untersuchen lassen, sondern dich um ein Up-date der Software kümmern.